Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 2

Außerdem übernahm die Evangelische Kirchengemeinde das Land zwischen Friedhof und totem Lippearm. Im September 1965 wurde dann der Kaufvertrag unterschrieben.


Für den Friedhof war es ein Glücksfall, dass Herbert Rapp in der rechten Stunde nach Werries kam und sich das Klima zwischen den Gemeinden so verbesserte.


Das Friedhofserweiterungsgelände war gerade gekauft worden. Die Vertreter der Kirchengemeinden trafen sich zweimal mit Adalbert Morawietz, dem Bürgermeister, um mit ihm die Zukunft des Friedhofs zu besprechen. Ergebnis dieser Besprechungen war, dass die Kirchengemeinden beide Teile des Friedhofes als eine Anlage planen wollten. Adalbert Morawietz gab die Zusage, dass die Kommune eine Leichenhalle für den Friedhof bauen werde.


Im Januar 1967 veranstalteten die beiden Kirchengemeinden eine Sammlung bei allen Bürgern des Ortes. Anfragen wurden gedruckt. Einige Konfirmanden trafen sich und schrieben die Adressen. Mitarbeiter beider Gemeinden brachten die Briefe in die Häuser. Es kamen 28000.00 DM zusammen. Daraufhin beschloss der Gemeinderat, die Friedhofskapelle zu bauen. Wir sollten für den Neubau 20000,00 DM des gesammelten Geldes dazu geben. Den Rest wollte die Kommunalgemeinde bezahlen.


Ende 1967 erklärte Julius Harward, dass er die Arbeit nicht mehr leisten könne. Sein Sohn Hans wolle nun auch nicht mehr die Arbeit übernehmen, weil er von der Kommune keine Genehmigung bekommen habe, am Lippeseitenkanal zu bauen.


Die erste Beerdigung, die im Januar anfiel, nachdem Julius Harward aufgehört hatte, war die seiner Frau. In diesem Jahr war eine schwere asiatische Grippe durchs Land gezogen, gegen die es keine Medizin gab. Viele ältere Leute starben an dieser Krankheit


Julius Harward hatte diese Arbeit seit 1946 versehen, seit er von der Bundesbahn Rente erhielt.


Am 1.1.1968 begann Franz Hüdepohl, der schon vorher die katholische Seite des Friedhofs betreute, auch die evangelische Seite zu gestalten. Der Kirchenvorstand und das Presbyterium gründeten einen gemeinsamen Friedhofsausschuss, der in Zukunft die Angelegenheiten des gesamten Friedhofs regeln sollte.


Franz Hüdepohl wurde gebeten, ein Gestaltungskonzept für die ganze Anlage zu erstellen. Nach diesem Konzept sollte der Friedhof künftig gestaltet und belegt werden.


Die Abfallhaufen, die hinter dem Friedhof zur Lippe hin lagen, wurden zusammengelegt. Auch die Gerätschaften des Friedhofgärtners und die Gießkannen, die an die Friedhofsbesucher ausgeliehen wurden, sollten gemeinsam genutzt werden.



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