Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 2

Herr Pfarrer, was ist ihnen Zugestoßen so Fragte sie.

Da Schau selbst, was die Diebesbande angerichtet hat, so der Pfarrer. Sind wirklich alle Hühner weg, so Fragte sie. Ja, war die Antwort. Nur den Hahn haben sie nicht Mitgenommen. Der Schock darüber hatte er bis zu seinen Tot nicht Verwunden auch nach dem ihm , nach Bekannt werden des Diebstahls im Ort, das eine oder andere Huhn geschenkt bekam.


Erst als die Amerikaner im Ort Einmarschiert waren und kurz danach die Diebesbande Verhaftet wurde, kam diese Tat wenig später ans Licht. Es war eine von vielen Raubzügen der Berüchtigten Diebesbande die sich selbst als 'Bomber' nannten. Für diese und weitere Straftaten wurden die führenden Kopfe zu langen Freiheitsstrafen Verurteilt.


Nach Kriegsende erfuhr das kirchliche Leben einen neuen Aufschwung. Die Kirche konnte sich jetzt wieder in der Öffentlichkeit zeigen. Die Arbeit in den Jugendgruppen wurde mit Freude aufgenommen.


Am Rosenkranzfest 1945 wurde ein Männerverein gegründet. Neues religiöses Leben regte sich überall nach den Jahren der Unterdrückung.


Am 23. November 1945 kam Herr Weihbischof Augustinus Baumann in die Pfarrgemeinde, um die Kirche, die bisher nur benefiziert (gesegnet) war, zu konsekrieren (weihen). Es war ein Freudenfest der ganzen Gemeinde.


Große Trauer herrschte in der Gemeinde, als am 28. Mai 1946 der 44jährige Pfarrer Martin Rose an Diphtherie starb. Auf Wunsch seiner Angehörigen wurde er auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Nachrodt beigesetzt. Nur schweren Herzens gab der Kirchenvorstand dazu seine Einwilligung.


  Am 8. September 1946 wurde der neue Pfarrer Johannes Holling in sein Amt ein geführt. Er hatte mehrere Jahre in der sächsischen Diaspora gearbeitet und war seit 1937 Vikar in Hohenlimburg gewesen. Schon bald nach seiner Einführung mühte er sich um die Wiedereinrichtung der katholischen Schule. Sein weiteres Bemühen galt der Renovierung und Ausschmückung der Kirche.


Von Bildhauer Lückenkötter (Oelde) wurde 1948 der Corpus des Altarkreuzes geschnitzt; hinzu kamen 1953 die beiden Figuren Maria und Johannes unter dem Kreuz. Diese stammen von dem Bildhauer Wehrenberg (Münster).



<zurück                                      weiter>