Die Bibel müsse von Jüdischem gereinigt werden und zu einem Buch werden, das für Blut und Boden der Nation eintritt und ethische Werte wie Treue, Mannhaftigkeit usw. fördere. In dieser Zeit tat sich eine neue Kirchenrichtung auf, die „Deutschen Christen“ (DC).
Der 1. Mai wird durch das Gesetz vom 10. April 1933 von der Reichsregierung auf Betreiben der NSDAP zum gesetzlichen Feiertag („Tag der nationalen Arbeit“) bestimmt
Demonstrationen am Maifeiertag, Streiks und andere Arbeiteraktionen wurden mit Polizeieinsatz und Gummiknüppeln beendigt. Die meisten Arbeiter unterstützten diesen Kampf. Es flossen viel Blut und Tränen, bis etwas mehr menschenwürdigere Verhältnisse zustande kamen.
Als 1934 im ganzen Reich Presbyterwahlen waren, sorgte die Partei dafür, dass in sehr vielen Gemeindekirchenräten, Kreissynoden und Landessynoden die deutschen Christen dieMehrheit bekamen.
Presse und Rundfunk propagierten die neue Richtung. Da es in den meisten Gemeinden keine zuverlässigen Mitgliederlisten gab, befahl man den Angehörigen nazistischer Verbände in großen Mengen wählen zu gehen. Auch viele Kirchenlose und Katholiken waren dabei. So kam es zu den neuen Mehrheiten.
Nun sollte der Umformungsprozess beginnen. In einer Rede im Berliner Sportpalast ließ der Propagandaminister der neuen Regierenden, Joseph Göbbels, die Katze aus dem Sack und predigte die wahren Ziele der Nazi Partei. Die Reichsregierung erklärte den Wehrmachtspfarrer Müller zum Reichsbischof der die Kirche in ihrem Sinne leiten sollte.
Nun regte sich überall in Deutschland, besonders in den bibeltreuen Teilen des Landes wie zum Beispiel in Ostwestfalen, im bergischen Land und im Siegerland, in Schwaben und in Ostpreußen Widerstand. Viele erkannten, dass hier die biblische Grundlage der christlichen Kirche, das Bekenntnis der Propheten und Apostel, verlassen wurde.
Es gab nun im Land viel tapferen Widerstand. Die „Partei“ schickte sich an, mit Gewalt den Widerstand zu brechen. Es gab die ersten Inhaftierungen. Ohne Verurteilung und Recht wurden nun auch Christen wegen ihres Bekenntnisses abgeholt und in K Z ’s (Konzentrationslager) verbracht.
1938 wurden alle Konfessionsschulen aufgelöst und zu Gemeinschaftsschulen umgeformt. Die Lehrer sollten parteikonform unterrichten. Hier lag der Grund für die Verlängerung des kirchlichen Unterrichtes. „Braune Schwestern“ waren zur ambulanten Pflege eingesetzt. Sie besuchten Mütter mit Neugeborenen. Ein brauner Kindergarten wurde in Werries eingerichtet. Ab 10 Jahren musste jedes Kind am Jungvolk bzw. an den Jungmädchengruppen teilnehmen. Ab 14 war jeder Jugendliche verpflichtet zur Hitlerjugend (HJ) bzw. zum Bund Deutscher Mädchen (BDM) zu gehören. Einmal oder zweimal in der Woche war „Dienst“. Lager, Fahrten und jugendgemäße Veranstaltungen ließen viele Kinder begeistert ein und gern mittun. Sie wurden ganz im Sinne der Herrschenden erzogen.