Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 2

 Ein weiteres großes Problem war die schlechte Versorgung der Bewohner in der Siedlung mit dem Nötigsten. Es gab zwar dort eine Ringleitung für Wasser, aber bis Heute kein Funktionierendes Abwassersystem. Dieses wird der Gemeinde in den nächsten Jahren noch viel Geld kosten bis alle dieser Häuser an das neue Kanalnetz Angeschlossen sind fuhr er fort.


Aber Voranging ist wohl der Bau von neuen Wohnungen, so der Bürgermeister.

Daher bin ich dem Pfarrer Dankbar das die Kirche ein Stück Land, das an der Badeanstalt Angrenzte, für diesen Zweck uns und der Gemeinde zu Verfügung stellen wolle. Und wie ich den Ausführungen des Pfarrers entnehmen konnte, hat man auch eine Baufirma gefunden die Bereit sei, diesen Plan in die Tat umzusetzen. Da die kath.Kirche den Bau der neuen Häuser nur zum Teil die Kisten dafür Aufbringen konnte, sollte den Rest der noch fehlenden Summe beisteuern.

Dieser Plan war gut, aber es Fehlte dazu das Geld um diesen un die Tat umzusetzen.


Daneben gab es zu der Zeit weitere Probleme um die such der neue geschaffene Gemeinderat kümmern musste, Die Aufgaben waren sehr Vielschichtig und im Zeichen der Inflation im Lande kaum zu Verwirklichen. Zuviel lag nach der NS Zeit im Ort im Argen. Besonders bei der Beschaffung von Brennstoffen für die Notunterkünfte am Kanal und wenig später auch für die die in alten Sozialgebäude Untergebracht waren.


Auch den Bewohnern im Ort ging es zu der Zeit nicht viel besser.Hatte der eine oder andere wieder Arbeit auf einen der Zechen gefunden bekam er für seine Arbeit einen kargen Lohn im Monat. Ein kleiner Teil seines mageren Lohns wurde Einbehalten, dafür bekam dieser in gewissen Zeitabständen das Recht diesen sich in Kohle Auszahlen zu lassen. Aber was er dafür bekam machte manch einen Bergmann Ärgerlich über das was man von dort Bekam. Die Kolle die er so Bekam war von sehr schlechter Qualität. Das war zwar besser als garnichts zum Heizen und Kochen zu haben, aber immer wieder ging das Feuer wegen der vielen Steine aus.


Da zu dieser Zeit nur wenige Straßen Befestigt waren gab es immer wieder tiefe Schlaglöcher. Um diesen Löcher wieder Aufzufüllen schüttete man die Schlacke die so zusammen kam dort hinein und Stampfte diese danach Fest.


Erst mit der Währungsreform 1948 wurde alles anders. Plötzlich quasi über Nacht waren die Schaufenster voll mit Waren. Mit der Einführung der neuen Währung entstand auch zugleich ein neuer Staat die Bundesrepublik Deutschland.


Erst mit dem Wirtschaftsaufschwung ab den 50. Jahren des letzten Jahrhunderts stieg auch der Wohlstand der Gemeinde. Immer mehr fanden Arbeit und damit kam auch mehr Geld in die Gemeindekasse. Mit diesen Einnahmen war es nun auch möglich geworden den Wünschen der Gemeinde zum Bau neuer Wohnungen nachzukommen. Auch die Kirchen im Ort stellten sich, all voran die Kath.Kirche, hinter der Forderung ihrer immer großer werdenden Gemeinde die Mittel für den Bau dieser zu Bewilligen.


Auch von den mitteldeutschen Auswanderern landete eine Anzahl Familien in Werries. Weil alle Häuser bis an den Rand voll belegt waren, brachte man die Zuwanderer zunächst im Gebäude der stillgelegten Zeche Maximilian unter. Sie lebten in einem großen Dachraum über der jetzigen Maximilianhalle. Jede Familie hatte sich mit Decken einen Verschlag abgeteilt. Küchenherde, Wasserstellen und sanitäre Einrichtungen mussten von allen gemeinsam genutzt werden. Was für die Kolonie galt, galt in noch härterer Weise für sie.



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