Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 2

Die Püttleute nahmen die vielen Kilometer zur Zeche entweder unter die Füße oder fuhren mit dem Fahrrad. Damals waren die Fahrräder sehr viel primitiver und schwerer zu handhaben. Ersatzteile waren nur durch Tauschgeschäfte zu haben. Die Reifen waren oft und immer wieder geflickt. Die Fahrräder hatten fast alle noch Karbidlampen. In der Lampe waren ein Karbid und ein Wasserbehälter. Durch Schraubendrehung öffnete sich der Wasserbehälter und Wassertropfen fielen auf das Karbid. Es entwickelten sich Gase, die man anzünden konnte. Das war eine mühselige Prozedur.


Der Demokratische Neuanfang.


Die Alliierten wollten den Deutschen Demokratie beibringen.

Zunächst setzten die Besatzer neue Übergangsgemeinderäte ein. Sie sollten die ersten demokratischen Kommunalwahlen vorbereiten.


In den Jahren von 1945 an strömten Vertriebene aus Ostdeutschland, aus Polen und später aus Mitteldeutschland auch nach Werries.


Die vorhandenen Häuser reichten nicht aus, um die zugeteilten „Kontingente“ unterzubringen.


Auch von den mitteldeutschen Auswanderern landete eine Anzahl Familien in Werries. Weil alle Häuser bis an den Rand voll belegt waren, brachte man die Zuwanderer zunächst im Gebäude der stillgelegten Zeche Maximilian unter. Sie lebten in einem großen Dachraum über der jetzigen Maximilianhalle. Jede Familie hatte sich mit Decken einen Verschlag abgeteilt. Küchenherde, Wasserstellen und sanitäre Einrichtungen mussten von allen gemeinsam genutzt werden. Was für die Kolonie galt, galt in noch härterer Weise für sie.


Eins sei noch besonders erwähnt: Wie an anderen Stellen lag auch in Werries am Kriegsende viel Kriegsgerät und Munition herum, die deutsche Soldaten weggeworfen hatten. Kinder spielen mit allem, was ihnen in die Finger kommt. Sie spielten natürlich auch mit der Munition. So kam es auch in Werries zu Unfällen und Verletzungen.


Zum Norden der Gemeinde fuhr man, wie schon beschrieben, vom Hammer Bahnhof aus mit der Straßenbahn bis zur Endstation im Osten, zur Kronenburg, einer Wirtschaft, die diesen Namen trug. Dann musste man von dort zu Fuß die drei restlichen Kilometer abwickeln oder auf Stenkamps klapprigen Bus warten, der nicht immer regelmäßig fuhr.


Die Püttleute nahmen die vielen Kilometer zur Zeche entweder unter die Füße oder fuhren mit dem Fahrrad. Damals waren die Fahrräder sehr viel primitiver und schwerer zu handhaben. Ersatzteile waren nur durch Tauschgeschäfte zu haben. Die Reifen waren oft und immer wieder geflickt. Die Fahrräder hatten fast alle noch Karbidlampen. In der Lampe waren ein Karbid- und ein Wasserbehälter. Durch Schraubendrehung öffnete sich der Wasserbehälter und Wassertropfen fielen auf das Karbid. Es entwickelten sich Gase, die man anzünden konnte. Das war eine mühselige Prozedur.



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