Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 2

Dann war es so weit. Die Frau Schloss die Tür auf und ließ die Wartenden hinein. Oft waren das Frauen mit kleinen Kindern. Hier war die Tatkraft der Oma gefragt. Sie kümmerte sich Liebevoll darum, das die Frauen ihr Bad genießen konnten. In der Zwischenzeit kümmerte sich ihr Mann weiter ums Feuer unter dem Kessel.


So eine Badeanstalt diente nicht nur der Körperpflege, sondern war so ganz Nebenbei auch der Ort um das neuste aus den Ort Auszutauschen.


Je Später es wurde, um so mehr kamen um dort ein Bad zu nehmen.

So wartenden schon ganze Familien vor der Tür darauf, das man Eigelassen wurde. Manches mal war der Andrang so groß, das sich vor dem Eingang lange Schlangen bildeten. Schnell war so das warme Wasser im großen Behälter Verbraucht, dann Rief Opa mit lauter und fester Stimme 'alle Hähne schließen, es gibt kein warmes Wasser mehr'.


Nach dem auch der letzte die Wanne verlassen hatte schickte Oma den Rest derer die dort Standen erstmal nach Hause mit den Worten 'Kommt nochmal am Nachmittag wieder, dann gibt es wieder warmes Wasser' die dort Wartenden weg. Dann schloss sie die Tür hinter sich und Riegelte ab.


Der Ofen Bullerte und beide hatten etwas Zeit um erst einmal in Ruhe zu Essen. Danach kümmerten sich beide um die Wannen. Diese mussten erst einmal Gereinigt werden, bevor man wieder frisches Wasser Einfüllen konnte. So ging das Woche für Woche.


Die Badeanstalt war schnell zu klein geworden, Angesichts so vieler Menschen.

Wer hätte schon zu der Zeit damit Gerechnet, das mal soviele Menschen in den Ort kommen sollten.


Das Ehepaar selbst führte das Bad gut 40 Jahre lang.


Der zweite Weltkrieg und seine Folgen hinterließ auch Spuren in Werries.


Die Zechen arbeiteten weiter, weil die Besatzer Interesse an der Energieversorgung hatten. Sie sorgten dafür, dass die Bergleute nicht verhungerten und etwas leisten konnten.


7.) Das ist aber nur die halbe Wahrheit der Britischen Besatzungszeit. Nur ein Teil der Bergleute fand auf den Zechen nach dem Waffenstillstand 1945 Arbeit. Der Rest musste Sehen wie man danach Fertig wurde. Gerade in dieser Zeit kümmerte man sich weniger um die Menschen als um die Belange der Besatzer.


So wurde die geförderte Kohle zum kleinen Teil für die Dampflokomotiven benötigt um mit deren Hilfe manche Beschlagnahmte Maschine Abzutransportieren zu können.


Da das damalige Reich am Boden lag und kein Geld da war um die Kriegsschulden zu Begleichen nahm man stattdessen Anlagen und Maschinen als Ausgleich einfach mit.



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