Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 2

Das zweite Handicap war die schlechte Verkehrsanbindung. Im südlichen Bereich der Gemeinde fuhr dreimal am Tag der „Pengelanton“, ein Kleinbahnzug der Ruhr Lippe Eisenbahn. Weil die Straßenübergänge nicht gesichert waren, schnaufte, pfiff und pingelte er mit beachtlichem Getöse durch die Landschaft. Man kann ihn noch heute ab und zu hören, wenn die Eisenbahnfreunde am Wochenende Nostalgiefahrten nach Lippborg veranstalten.


Zum Norden der Gemeinde fuhr man, wie schon beschrieben, vom Hammer Bahnhof aus mit der Straßenbahn bis zur Endstation im Osten, zur Kronenburg, einer Wirtschaft, die diesen Namen trug. Dann musste man von dort zu Fuß die drei restlichen Kilometer abwickeln oder auf Stenkamps klapprigen Bus warten, der nicht immer regelmäßig fuhr.


Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden die beiden ehemaligen Kasernen im Osten der Stadt durch die Englischen Besatzer Beschlagnahmt. Dort sollten nach Willen dieser zwei Panzerbeigarden Stationiert werden. Diese waren durch die Bombenangriffe stark Zerstört worden.

Diese wurden mit Steuermitteln der noch jungen Bundesrepublik wieder Aufgebaut, Anschließend wurden dort die neuen Einheiten dort Unterzubringen.


Was noch fehlte war ein passendes Übungsgelände. So viel der Blick auf das bis dahin brach liegende Zechengelände. Dort war genügend Platz zum Üben ihrer Ansicht nach.


Schon nach den ersten Fahrten der schweren Panzer zum Übungsgelände hinterließen diese schwere Schäden an den Straßen. So beschloss man den Belag gegen schwere Betonplatten Auszutauschen. Da der alte Uentroper Weg für die Panzer zu schmal war, wurde dieser kurzerhand, zu Ärger vieler Anwohner Verbreitert.


Auch der Weg hin zum alten Zechengelände wurde gleich in den Ausbau mit Einbezogen und Begradigt.


Da man im Osten der Stadt neue Wohnhäuser für die Besatzer dort Errichten wollte und an das Abwassernetz der Stadt Angeschossen werden sollten gab es ein weiteres Problem. Die alten Leitungen die man dort vor Jahren Verlegt hatte, reichten bei weiten nicht aus für das was man dort Plante.Also wurden dort auf Beschluss der Briten neue und größere Abwasserrohre dort Verlegt.


Die Ausbaupläne kamen auch Karl Käßmann zu Ohren. Kurzerhand griff er zum Telegrafenmasten und bat bei der Britischen Behörde um einen Termin das diesen auch gewehrt wurde.


Darauf hin Rief er seinen Stellvertreter an um mit der Bitte ihm am nächsten Tag dort hin zu Begleiten. Er Erzählte diesen von seinen Vorhaben. Dieser war damit Einverstanden un so ging es am darauf folgenden Tag zur dieser Behörde. Dort Unterbreitete man den Herrn die Mitgebrachten Pläne. Geduldig Hörte man den beiden Ortsvertretern zu. Ein Hauptanliegen war es nach Abschluss der Arbeiten am Uentroper Weg die Verlängerung der neu zu Verlegende Abwasserleitung bis in den Ort weiter zu führen, damit man auch die neuen Häuser im Ort nach Abschluss der Arbeiten dort Anschließen könne.