Die
vier Glocken sollen hier kurz vorgestellt werden
1.
Die tiefste
Glocke trägt die Inschrift „Land,Land,Land,höre des Herren
Wort.“Sie
ruft die Gemeinde
zu allen Gottesdiensten und zum
Heiligen Abendmahl. Sie ist auf den Ton Cgestimmt. Sie ist 40 Zentner schwer
2. Die zweite Glocke begleitet die größte Glocke. Sie wird allein geläutet,
wenn ein Gemeindeglied
gestorben ist und begraben wird. Sie trägt als
Inschrift das Motto der
Erlöserkirche: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“.
Sie ist auf den Ton E gestimmt
2.
Die dritte Glocke begleitet die ersten beiden.Sie wurde
alleingeläutet,
wenn Mann und
Frau sich Treue fürs Leben zusagten. Sie trägt die
Inschrift:
„Liebt euch untereinander,
wie ich euch geliebt habe.“ Sie ist auf
den Ton G gestimmt.
4..
Die kleinste Glocke begleitet die ersten drei. Sie läutet allein,
wenn ein
Mensch das
Sakrament der Heiligen Taufe empfängt. Früher
wurde sie
angestellt, wennim
Gottesdienst das Gebet unseres Herrn
gesprochen wird. Außerdem
läutet sie,und
wenn morgens, mittags und
abends zum Innehalten und zum Gebet gerufen wird.
Sie ist auf
den Ton A’ gestimmt. Auf ihr ist zu lesen:: „Wer da glaubt und
getauft wird, der wird selig.“
Ein Monteur aus Bochum wurde von uns in der Wirtschaft Damberg einquartiert und im Pfarrhaus am Grenzweg verpflegt. Er montierte den Glockenstuhl. Er ließ zwischen zwei Schallfenstern die Mauer herausbrechen. An der Betondecke der Glockenstube wurde ein Flaschenzug montiert und dann schwebte Glocke für Glocke auf den Turm. Die Mauerlücke wurde geschlossen und die Schalljalousien vor die Fenster gesetzt.
Eine Firma aus Herford installierte die Läuteanlage und die Hauptuhr. Am Freitag vor der Glockenweihe konnten alle Werrieser das neue Geläut hören. Der Glockensachverständige unserer Kirche überprüfte das Geläut.
Der Uhrmacher unseres Ortes, Hans Posingis, stellte am Samstag die Zeit in der Hauptuhr ein. Er machte auch die automatische Schaltung für das Morgen-, Mittag- und Abendläuten fertig. Ab Sonntag Mittag sollte dann das Gebetsläuten zu hören sein.
Ich wusste damals nicht, dass es alte Sitte war, neue Glocken mit einer festlichen Andacht zu empfangen.
Am Sonntag, den 14.6.1959 wurden die Glocken in Dienst genommen.
Superintendent Dr. Fritz Viering predigte. Die Läuteordnung, die vom Presbyterium beschlossen war, sollte nun gelten. Am Abend gab es eine Kirchenmusik, die Barbara Hofmeister leitete. Kantor Adolf Weyand saß an der Orgel. Zum ersten Male bestritt unser Kirchenchor eine Kirchenmusik ohne fremde Hilfe..
In der Nacht vom Sonntag auf den Montag gab es noch eine „Zugabe“. Um 0.00 Uhr läutete die Gebetsglocke.