Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 2

   Die Bücherei


Die Evangelische Vereinigung schon hatte eine kleine Leihbücherei angelegt. Es waren zumeist Bücher mit christlichem Inhalt. Der Betrieb der Bücherei lief wohl bis kurz vor dem zweiten Krieg weiter. Dann kam die Sache zum Stillstand. Als wir die alte Kirche ausräumten, fanden wir einen guten Bestand an Büchern dieser Leihbücherei. Wir entschieden uns, die Bücher in die neue Kirche mitzunehmen. Ein Gemeindemitglied, Frau de Laak, fand sich bereit, die Bücher zu sichten und nach weiteren Büchern Ausschau zu halten.


Wir nannten damals den unteren Turmraum den „Frauenhilfsraum“ Dort war die Ausleihe.


Alfred Haselow baute in den Turmraum im Parterre Schränke für die Bücher ein. Die Kirchengemeinde bekam neben investierten Eigenmitteln eine Reihe Zuschüsse von Kommunen und der Landeskirche, um neue Bücher anzuschaffen

Sie baute eine respektable Gemeindebücherei auf.


Um diese Unterzubringen Beauftragte man Alfred Haselow damit in diesen Raum ringsherum an den Wänden Einbauschränke anzubringen. Dort waren die Bücher untergebracht


Einmal in der Woche war Ausleihe.

An jedem Sonntag zwischen Gottesdienst und Kindergottesdienst wurde ausgeliehen und zurückgebracht. Sie konnte in jedem Jahr neue Bücher beschaffen, sodass bald der Großteil der alten Bücher aussortiert werden konnten.


Als dann Frau de Laajk aus unserer Gemeinde verzog, übernahm Friedel Gersmann von der Ostenheide diese Arbeit.


Im größten Raum des Gemeindehauses, das 1974 erbaut wurde, war nun die Bücherei untergebracht. Friedel Gersmann baute die Bücherei zur größten Gemeindebücherei vom Kirchenkreis Hamm aus.


Die Bücherei wurde in diesen Jahren gut angenommen. Friedel Gersmann lieh nicht nur sonntags aus. Auch während des Rentnerklubs und an den Frauenhilfsnachmittagen bot sie ihre Bücher an. In diesen Jahren hatte sie um die 530 Leser in ihrer Kartei. Die nahmen 13811 Bücher im Jahr 1976 mit nach Haus.


Ökumenische Kontakte gab es zu der Zeit so gut wie keine.

Ich hatte in diesen Jahren kein Wort mit Johannes Holling, dem katholischen Pfarrer, gewechselt. Das lag bestimmt auch an mir. Als letzter, der im Revier auftauchte, wäre es meine Sache gewesen bei ihm einen Antrittsbesuch zu machen. Die Idee war mir einfach nicht gekommen. Die Konfessionen lebten wie in Ghettos nebeneinander. Es gab selten Ärger miteinander. Aber man ging seinen Weg.



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