Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 2

Als die Währungsreform 1948 kam und sich das Leben weiter normalisierte, wurden auch die Dinge in der Kirchengemeinde Mark neu geordnet und brachten einen gewissen Neuanfang für den Werrieser Pfarrbezirk.




Inzwischen hatte die Evangelische Kirchengemeinde Mark einen dritten Pfarrbezirk für die 1939 neu gegründete Kommunalgemeinde Braam-Ostwennemar eingerichtet und Richard Fleischer zum ersten Pfarrer dieses Bezirks gewählt. Nun schieden die Braamer Presbyter für den Werrieser Bezirk aus. Pfarrer Richard Fleischer setzte in harten Auseinandersetzungen eine neue Sitzverteilung im Marker Presbyterium durch. So erhielten bei der Presbyterwahl 1950 die Werrieser im Marker Presbyterium 4 Sitze, die Markaner 6 und die Braam- Ostwennemarer, die zum ersten Male als Pfarrbezirk vertreten waren, 4 Sitze. Für Werries wurden Christian Caldewey, Johann Dobrzinski, Dr. Bernhard Hofmeister und Erwin Petzold in das neue Presbyterium gewählt. Von da an waren keine Beschlüsse ohne die beiden „neuen“ Pfarrbezirke mehr möglich. Das führte oft zu harten Auseinandersetzungen und zu langen Sitzungen.


   Richard Fleischer, dem die Gemeinde Werries viel zu verdanken hatte.Der damalige Superintendent, Dr. Fritz Viering und Reinhard Judt. Das Bild stammt vom feierlichen ersten Spatenstich für unsere Erlöserkirche am 28.04.1954. Davon im nächsten Kapitel


Wie groß die Not war, kann man auch im Werrieser Sterberegister sehen. Wenige wurden älter als 65 Jahre. Als Todesursachen waren oft „Schwindsucht“ und Entkräftung angegeben. Ganze Familien starben daran. Einmal vergiftete sich eine ganze Familie mit Pilzen, die sie gesammelt hatten. Ärztliche Versorgung gab es zunächst gar nicht. Später gab es dann einen Knappschaftsarzt und noch später eine zweite Praxis.



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