Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 2

Bald kamen die Todesnachrichten von den Schlachtfeldern. Der Pfarrer war nun auch unterwegs, mit den Angehörigen zu sprechen.


Am 12.9.1937 machte das Presbyterium einen neuen Anlauf. Diesmal konnte der Marker Rendant (Kassenführer) ein klares Konzept vorlegen. Er brachte drei Argumente auf den Tisch, die das Konsistorium überzeugten.


Esstünden aus Landverkäufen der Kirchengemeinde Mark 23000 RM für den Neubau bereit. 


                 1.  Zurzeit müssten jährlich 621,60 RM als Pacht für die Notkirche an
                      die Zeche gezahlt werden. Dieser Betrag stünde für die jährlichen
                      Folgekosten bereit.

             2. . Zurzeit müssten jährlich 621,60 RM als Pacht für die Notkirche

                       an die Zeche zahlt werden. Dieser Betrag stünde für die jährlichen

                      Folgekosten bereit.

    1. Es habe einen erheblichen Zugang an Steuerzahlern gegeben, die die laufenden Einnahmen entschieden erhöhten

Jetzt erst stimmte das Konsistorium zu und gab für den Bau grünes Licht. Vom damaligen Rendanten der Gemeinde Mark wird berichtet, dass er eisern die Pfennige zusammenhielt. Als es aber wegen der Brauerei immer wieder zu Debatten mit den Pastoren kam, habe er geknurrt: „Wenn ihr Pastoren die Klappe aufmacht, kostet das der Gemeinde Land und Geld.“


Die Gemeinde beauftragte die Architekten Hopp und Jäger aus Hamburg mit der Planung. Dieses Architekturbüro baute zu dieser Zeit gerade die Johanneskirche im Hammer Norden. Der Pfarrer war dadurch auf sie gestoßen. Das Architektenbüro erhielt den Auftrag zur Vorplanung. Es lieferte dann einen Plan, der vom Presbyterium gutgeheißen wurde. Ein Hammer Architekt hatte ebenfalls einen Plan geliefert, der abgelehnt wurde.


Die Hamburger Architekten hatten ein großes Gebäude im Fachwerkstil geplant, das wie ein großes westfälisches Bauernhaus aussah. Im Erdgeschoss des Hauptteils war der Gemeindesaal geplant, der mit Empore 300 Sitzplätze haben sollte.


Im ersten Stock über dem Kirchraum waren die nötigen Gemeinderäume vorgesehen. An der Westseite des Saales war in zwei Stockwerken das Pfarrhaus eingezeichnet. Ein kleiner Dachreiter sollte das kleine Glöckchen aufnehmen, das schon auf dem Dach der Notkirche hing. Das kleine Stahlglöckchen hängt jetzt auf dem Werrieser Friedhof und läutet dort den Werriesern zum letzten Geleit.



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