Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 2

Nach der Trauerfeier in Heessen wurden die Särge in die Heimatorte überführt. Alle drei Werrieser waren evangelisch. So fand der Trauergottesdienst in unserer Kirche statt. Die Särge waren in der Zeit auf dem Platz vor der Kirche aufgestellt.


Der Beschluss des Presbyteriums, das so zu handhaben, brachte uns später noch einmal großen Ärger.


     Pfarrer Reinhard Judt verzog 1965 nach Espelkamp.

Er war inzwischen zum „Pflegefall“ geworden. In Espelkamp wohnte seine Tochter, die ihrer Mutter bei der Pflege helfen wollte.


Im Dezember 1980 verstarb im Alter von 85 Jahren Clara Judt, die Frau des ersten Werrieser Pfarrers. Die Trauerfeier war in der Marker Kirche. Sie wurde neben ihrem Mann und ihrer Tochter auf dem Marker Friedhof beerdigt.


Am 5.12.1980 wurde in aller Stille Clara Judt geb. Seher an der Seite ihres Mannes auf dem Marker Friedhof beerdigt. Ihr Vater war auf der Insel Nias Pioniermissionar. Im tropischen Urwald wuchs sie unter spartanischen Bedingungen auf. Als ihre Eltern nach Deutschland zurückkehrten lernte sie ihren Mann kennen. Er war auch Kind eines Missionars. In Isselhorst, der ersten Stelle ihres Mannes heirateten die beiden.


Dreißig Jahre arbeitete sie unermüdlich an der Seite ihres Mannes in Werries. Die Frauenhilfe und der von ihr gegründete Abendkreis lagen ihr besonders am Herzen. Sie musste aber auch manches mehr tun als andere Pfarrfrauen, weil ihr Mann sehr behindert war. Nachdem ihr Mann 1956 pensioniert worden war, wohnte das Ehepaar noch 8 Jahre in Werries und war noch rege in der Gemeindearbeit dabei. 1964 verzog das Ehepaar nach Espelkamp in die Nähe ihrer Kinder. In tropischer Hitze geboren wurde sie in tiefem Schnee bei undurchsichtigem Schneegestöber bestattet.


Im Dezember gab es dann ein zweites Unglück auf der Zeche Sachsen. Wieder war ein Gemeindeglied, Herr Werner, unter den Opfern. Wir erfuhren es, als wir in großer Zahl zur Gemeindeadventsfeier im Saal der Gastwirtschaft Prünte beisammen waren


Weil ich noch bei den Äußerlichkeiten bin, ein paar Kleinigkeiten zu den Gebäuden. Die Westwand der Kirche war im Altarraum seit dem ersten Winter nach der Einweihung nass. Man hatte uns geraten, die ganze Wand mit einem chemischen Isoliermittel auszuspritzen. 1963 ließen wir das tun. Die Kosten waren erheblich, aber die Sanierung musste sein, weil sonst die Bausubstanz Schaden nehmen würde. Leider brachte das alles hohe Kosten und wenig Erfolg. Im folgenden Winter tauchten wieder einzelne Wasserflecken auf.



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