Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 2

Das Bild der Arbeit im Kindergarten wandelte sich in diesen Jahren. Ein paar nach außen augenfällige Aktivitäten werden hier genannt. Regelmäßig fanden Eltern-Kindernachmittage statt. Auch die Großeltern wurden ab und zu zu einem Nachmittag mit ihren Enkeln eingeladen. Für die Entlasskinder gestalteten die Mitarbeiterinnen immer einen besonderen Tag. Einmal gab es eine Fahrt mit dem Planwagen und ein anderes Mal eine Übernachtung im Kindergarten.


Nach der Liturgiereform der Landeskirche wurde am dritten Advent, dem Kirchweihtag, 1959 die neue Liturgie nach der Form B eingeführt. Weil fast alle Mitglieder des Presbyteriums argwöhnten, dass die Gemeinde katholisch gemacht werden solle, wenn der Pfarrer die liturgischen Stücke singen würde, sangen an jedem Sonntag die anwesenden Kirchenchormitglieder die liturgischen Stücke. Erst 1970, nachdem es oft schwierig wurde immer genug Chormitglieder zum Singen in der Kirche zu haben, erlaubte das Presbyterium, dass der Pfarrer die liturgischen Stücke im Gottesdienst singen dürfe. Der Chor sang selbstverständlich diese Stücke noch, wenn er ohnehin zum Singen im Gottesdienst war.


Frau Barbara Auge übergab den Kirchenchor im April 1961 an Klrchenmusikdirektor Braungardt. Braungardt war illegal aus Thüringen ausgereist und konnte so in Westdeutschland keine Anstellung bekommen, auch nicht bei uns. Er wurde nur als Aushilfe hier geparkt, bis eine Bewerbung in Österreich erfolgreich war und er im Herbst dorthin verziehen konnte.


Ostern 1962 konnte dann Barbara Auge den Chor abgeben. Frau Karin Kasimir geb. Walter wurde als Lehrerin an die Volksschule Werries berufen. Sie übernahm den Chor ab 1.4.1962. Der Kirchenchor gab, neben allen regelmäßigen Einsätzen, am 3. Advent, dem Kirchweihtag, seine erste große Kirchenmusik. Die Proben für diese Musik und die regelmäßigen liturgischen Einsätze gaben dem Chor neue Motivation.


Nach dem Krieg kam die Gemeindearbeit nur sehr langsam wieder in Gang. 1947 sammelte Pfarrer Judts Schwiegersohn, Dr. Günter Kittler, damals Studienrat am Gymnasium Hammonense, Frauen und sang mit ihnen zu den festlichen


Nach der Grundsteinlegung der neuen Erlöserkirche im Mai 1954 stießen dann die ersten Männer zum Chor. Der gemischte Kirchenchor sang schon in der alten Notkirche an der Braamer Straße. Daran kann ich mich noch gut erinnern, weil ich selber mitsang.


Der Chor saß dann oben auf der Empore eng gedrängt.

Die Höhe des Raumes war höchstens 1.90 m. Er war durch eine frei hängende Birne beleuchtet.


Am Pfingsttag 1954 sangen wir. Die Chorleiterin gab das Zeichen aufzustehen. Ich stand auf. Es gab einen Knall und wir standen im Dunkeln. Ich war gegen die Glühbirne gestoßen. Dem Kopf war nichts passiert.


Bei der festlichen Kirchweih der Erlöserkirche am 3. Advent 1955 sang er die Choräle mit der Gemeinde im Wechsel.


Weil sich Waltraut Elbrechtz’ Gesundheit sehr verschlechterte, übernahm Barbara Hofmeister, später Auge, Ende 1957 den Chor. Waltraut Elbrechtz verließ Anfang 1958 Werries, um sich zur Altenpflegerin umschulen zu lassen.




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