Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 2

Im Kirchenschiff gab es außer dem Beton der Bodenplatte keinen Fußboden. Im ganzen Kirchenschiff gab es keine Steckdose.


Im Heizungskeller war kein ausreichender Platz für den Koks und vieles mehr. Vor allem war kein Pfennig mehr für die Einrichtung da.


Der Architekt, Horst Ölker, hatte geplant, die Tür zum Kirchenschiff an der Mauer zum Eingang hin anzuschlagen. Die Presbyter monierten das. Sie sagten, dass auf diese Weise mehr als die Hälfte des Eingangsflures von der offenen Tür versperrt würde. Kirchenbesucher und vor allem Hochzeitseinzüge müssten sich an der Tür regelrecht vorbeidrücken. Sie forderten, die Tür von innen anzuschlagen. Der Architekt lehnte das ab. Dazu müsse man den Bogen oberhalb der Tür höher stemmen. Das ginge nicht, weil dort die Eisenbewehrung läge. Wenn man die beschädigte, wäre die Gefahr, dass das ganze Mauerwerk einstürze. Christian Caldewey und Johann Dobrzinski glaubten ihm nicht. Nach Feierabend rückten sie mit Stemmeisen und Hammer an und begannen den Türbogen in der nötigen Weise auszustemmen.


Ich sagte dem Pfarrer von der Aktion. Der besorgte, ängstliche Pfarrer alarmierte den Architekten. Der traf ein, als die Arbeit gerade getan war. Es hatte kein Befestigungseisen und kein Türsturz angeschlagen werden müssen. Alles Herumschreien half dem Architekten nichts. Er musste den neuen Bogen beiputzen und die Tür von innen anschlagen lassen


In den letzten Monaten vor der Fertigstellung gab sich die Gemeinde einen Ruck, dass die Einweihung nicht noch einmal verschoben werden musste.


Das Holz für die Kirchenbänke stiftete ein Hammer Unternehmen, die Westfälische Union. Ein Presbyter hatte in der Chefetage des Werkes vorgesprochen.

Zwei Schreiner aus der Gemeinde, Alfred Haselow und Fritz Kulla, schnitten das Holz zurecht und bauten dann die Bänke zusammen.


Die Frauenhilfe stiftete das Geld für den Taufstein und arbeitete den Altarteppich.


Ein Presbyter, Bernhard Hofmeister, stiftete den Altar. Heinrich Wilshaus, ein Presbyter und Landwirt aus Braam, gab abgelagertes Eichenholz für das große Kreuz über dem Altar. Alfred Haselow arbeitete aus dem Holz das Altarkreuz. Es hängt nun an der südlichen Außenwand der Kirche.


Der Kirchmeister, Christian Caldewey, auch Schreiner von Beruf, arbeitete die Kanzel sowie die beiden Eingangstüren. Das Holz dazu bekam er aus der Konkursmasse der Firma gestiftet, bei der er beschäftigt war.


Alfred Haselow stiftete die Liedertafeln und die dazugehörigen Nummern.


Der damals noch bestehende Männerdienst, den Erwin Petzold leitete, bezahlte das Kreuz auf dem Turm.



<zurück                                      weiter>